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Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte und Industriekulturabend "100 Jahre Korsch"

 Auf dem 23. Industriekulturabend ging Michael Dillmann nach der Verleihung des Preises für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte der Frage nach „Wie fühlt es sich an 100 Jahre alt zu sein?“ und betrachtete sein Unternehmen, die Korsch AG, die seit 2017 vom BBWA beim Aufbau eines unter-nehmenseigenen historischen Archivs in Hinblick auf den 100 Geburtstag beraten und unterstützt wurde. Der mit 1.000 EUR dotierte Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte ging am gleichen Abend an Alwin Cubasch für die im Studiengang „Geschichte und Kultur der Wissenschaft und Technik“ an der Technischen Universität Berlin vorgelegte Masterarbeit mit dem Titel „Zu Gast im Automaten. Gastrotechnik im Berlin der Jahrhundertwende“.

Klaus Wowereit, ehemaliger Regierender Bürgermeister Berlins, war Schirmherr des Preises der anlässlich des 23. Abends zur Industriekultur „100 Jahre Korsch“ in der IHK verliehen wurde. Der Preisträger wurde aus zahlreichen Bewerbungen ausgewählt und mit dem Preisgeld ausgezeichnet, das vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V. dotiert wurde.

Stellvertretend für die Jury würdigte der Direktor des Brandenburgischen Landeshaupt-archivs Prof. Dr. Klaus Neitmann die eingereichten Arbeiten, die den Erkenntnis- und Wissenstand auf dem Gebiet der regionalen Wirtschaftsgeschichte Berlin-Brandenburgs vertiefen und bereichern. „Diesem Anspruch haben sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Wettbewerb gestellt und mit ihren eingereichten Beiträgen einen spezifischen Teil der Vergangenheit erschlossen und damit auch einen Beitrag dafür geleistet, wie wir die Zukunft gestalten können.“ So die Jury. Die Arbeit wird in geeigneter Form veröffentlicht. Udo Marin, Moderator des Abends und Geschäftsführer des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller e.V. übergab symbolisch das Preisgeld von 1000 Euro.
Im Anschluß an die Preisverleihung wurde die Korsch AG vorgestellt. Die Korsch AG produziert und produzierte in Berlin Hochleistungs-Tablettier-Maschinen für die pharmazeutisch-chemische Industrie und andere Bereiche. Be-reits 1919 wurde das Unternehmen von Emil Korsch gegründet, der es nach Umfirmierung „Spezialfabrik für Tablettenpressen“ nannte. Das Unternehmen entwickelte sich jedoch bald zum Spezialisten für die Herstellung von Tablettenpressen, die im boomenden chemisch-pharmazeutischen Sektor dringend benötigt wurden. Deutschland galt seinerzeit als "Apotheke der Welt". Mit der 1932 entwickelten Exzenterpresse EK3 (EK für Emil Korsch) wurden die beliebten Bullrich-Salze gepresst, aber auch Aspirin, Opium- und Wismuttabletten. Nach dem Krieg siedelte das Unternehmen nach BerlinReinickendorf über. Heute ist das Unternehmen der einzige Spezialist im Segment "High-Tech-Tablettiermaschinen" und bekennt sich immer noch zum Standort Berlin Das mittelständische Unternehmen ist ein typischer „Hidden Champion“, hat zwei Tochterunternehmen in den USA und in Indien und beliefert Kunden rund um den Globus.

Dillmann betonte, dass so ein 100-jähriges Jubiläum ein Ereignis ist, das im Sinne eines „History Marketing“ vielfältig für die interne und externe Kommunikation genutzt werden kann. In Hinblick auf die Vorarbeiten verwies er auf die langfristige Strukturierung des Jubiläums und nannte folgende Teilprojekte: Aufbau eines Unternehmensarchives, Erstellung eines Kommunikationskonzeptes und Entwicklung einer Wort-/Bildmarke, Erstellung einer Chronik, Erstellung eines Films, Entwicklung und Realisierung einer multimedialen Präsentation der Unternehmensgeschichte und -gegenwart, Konzeption und Durchführung einer Festveranstaltung für 1.000 Gäste. Damit erläuterte Dillmann nicht nur wie man hundert wird, sondern auch wie man dieses Ereignis darstellen kann.