Chronik 2008
Übernahmegespräche scheitern – Trägerverein gegründet
Die Bemühungen zur Errichtung eines Wirtschaftsarchivs für Berlin führen zu keinem greifbaren Ergebnis. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung (SenWT) und die Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten (SkzlKult) ziehen sich aus dem Vorhaben vorerst zurück. Die IHK Berlin bietet jedoch an, den Förderverein ideell, organisatorisch und materiell zu unterstützen - aber nur unter der Voraussetzung, dass der Verein ein tragfähiges Finanzmodell entwickeln und vorlegen kann.
Damit ist der Förderverein auf sich allein gestellt. Der erste Schritt ist die Umwandlung des Fördervereins in den Trägerverein eines zu gründenden Wirtschaftsarchivs. Fortan nennt sich der Verein Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V. (BBWA). Klaus Pohle übergibt die Leitung des Vereins an Klaus Dettmer, kommissarischer Direktor des Landesarchivs Berlin.
Die IHK Berlin übergibt dem Landesarchiv Berlin gemäß Schenkungsvertrag vom 28. Oktober 2008 den Bestand ihrer Mitgliederakten. Daraufhin bekundet das Landesarchiv Berlin die Absicht, diesen Aktenbestand vollständig an das BBWA abzugeben. Noch in diesem Jahr wird der Schenkungsvertrag unterzeichnet.
Damit wird der Handlungsbedarf für den Verein akut: Die Suche nach kostengünstigen Räumen für die Unterbringung der IHK-Akten sowie die unterdessen bei den Berliner Wasserbetrieben im Pumpwerk und in der Landsberger Straße lagernden Archivalien beginnt. In der Zwischenzeit verbleiben die Akten im Landesarchiv Berlin, dessen Direktor Uwe Schaper sich dafür einsetzt, dass der umfangreiche Bestand (1.200 Umzugskisten) in Gänze solange gelagert wird, bis das BBWA eigene Magazinflächen vorhalten kann.
In einem Gebäudeteil der ehemaligen Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik (DWM) in Berlin-Reinickendorf am Eichborndamm stehen Magazinflächen zur Verfügung. Davon benötigt das BBWA vorerst 250m², um die Arbeit aufnehmen zu können. Eine Option wird angemeldet.