S2/8 Speise- und Menuekarten aus Berlin und Brandenburg

Speisekartenleiste3

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Die Speisekarte

Die Geschichte der Speisekarte wird auf das 12./13. Jahrhundert zurückgeführt. Aus dem alten China der Song-Dynastie ist überliefert, dass die Köche aus vielerlei Regionen für ihre Gäste kochten und - um sich abzugrenzen - Speisezettel, bzw. Listen mit Speisefolgen aufschrieben. Aber auch aus anderen davor liegenden Epochen sind Auflistungen auf Tontafeln, Wachstafeln oder Papyrus von Menüs beispielsweise aus dem alten Griechenland oder dem römischen Reich bekannt. Im Mittelalter gab es bei offiziellen Anlässen schon Zusammenstellungen der ausgewählten Speisefolgen jedoch wurden diese nur ausgerufen. Aus dem 16. Jahrhundert ist das erste schriftlich festgehaltene Menü bekannt. In Europa entstand die Speisekarte um 1770 in Paris, wo nach der französischen Revolution öffentliche Restaurants für alle öffnet wurden. Schnell verbreitete sich dieses Angebot für die Gäste in ganz Europa und darüber hinaus. Die Ausbreitung von Speiselokalen in den USA wird auf 1850 datiert. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich die Speisenkarten zu kleinen Kunstwerken, die mit blumenreicher Sprache und künstlerischen Motiven, Ornamenten und Deckblättern versehen waren. Mit erweitertem Kartendesign warben die Restaurants um ihre Kunden: Neben Stadt-, Gebäude und Landschaftsansichten und kulinarischen Stillleben entstanden Speisekarten mit Karikaturen, Kunstbildern und Grafiken - sowie auch mit aktuellen Bezügen aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Deshalb und  wegen der darin dokumentierten Veränderungen dienen Historische Speisekarten der Wissenschaft heute als aussagefähige Quellen für zahlreiche Forschungen.

Umfang:
1.023 Speisekarten

Nutzung:
uneingeschränkt

Laufzeit:
1900 - 2018

Erschließung:
Findbuch